Zum Umgang von Kindern mit Smartphones u.ä.

Menschen, die die Dinge am Besten kennen, sind oft am vorsichtigsten im Umgang damit. So kommt es, dass viele der Techniker, die wissen, wie unsere Smartphones funktionieren, ihre Kinder auch nicht nur in die Nähe von Smartphones, Tablets oder ähnlichem lassen…

Die Sorge bezüglich des Umgangs von Kindern mit Smartphones u.ä. wird langsam zum allgemeinen Konsens:

Der Nutzen von Screens (Bildschirmen) als Lernhilfe wird völlig überschätzt. Die Risiko von Abhängigkeiten und Unterentwicklung scheint hoch. Im Silicon Valley wird derzeit nur noch diskutiert, wieviel Kontakt mit dem Smartphone u.ä. noch ok ist.

Die Screen Zeiten ganz zu verbieten ist fast einfacher als sie zu limitieren. Sobald Kinder damit anfangen, wollen sie mehr.

Die meisten Eltern, die mit Smartphones u.ä. beruflich zu tun haben, halten ihre Kinder so lange wie möglich fern davon.

„Auf einer Skala von Süßigkeiten bis Kokainkonsum, ist der „Smartphonekonsum“ näher beim Kokain“, sagt Chris Anderson, früher Editor von Wired, heute in der Chefetage eines Roboter und Drohnenunternehmens.

„Wir denken wir können es kontrollieren. Aber es ist jenseits unserer Kontrolle. Es geht direkt in die Vergnügungsabteilung unseres Gehirns und damit ist es nicht mehr kontrollierbar.“ so Anderson weiter.

Dies sagt übrigens auch Robert Lustig in seinem Buch „The Hacking the American Mind“. Er sagt, dass Dinge die Vergnügen bereiten zu Sucht und Abhängigkeiten führen können. Während bei Dingen, die glücklich machen, das Risiko nicht besteht.

Anderson hat fünf Kinder und 12 Tech-Regeln: Keine Smartphones vor der High-School, kein Bildschirm im Schlafzimmer, keine sozialen Medien vor 13, keine iPads, kontrollierte Bildschirmzeiten…..

„Ich wusste nicht was wir unserem Gehirn antun, bevor ich die Symptome und Konsequenzen beobachtet habe.“ führt Anderson weiter aus.

Weder Tim Cook, noch Bill Gates, Melinda Gates oder Steve Jobs haben ihre Kinder in jungen Jahren auch nur in die Nähe von iPads gelassen.

Da es keine allgemein gültigen Regeln gibt, sind Eltern sich selbst überlassen, ob sie Kindern Screenzeiten erlauben und wenn ja wie lange und was. Ein Thema was in fast allen Familien zu wiederkehrenden Diskussionen und genervten Eltern und Kindern führt. Eine Lösung ist nicht in Sicht….

Mit dem Motto je weniger und später desto besser, kann man aus meiner Sicht nicht viel falsch machen 🙂

 

Die Gedanken stammen überwiegend aus dem Artikel „A Dark Consensus About Screens and Kids Begins to Emerge in Silicon Valley“ von Nellie Bowles, veröffentlicht in TheNewYorkTimes am 28. Oktober 2018.

 

Reisetagebuch (aufgenommen der Algarve, Portugal)

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2 Gedanken zu “Zum Umgang von Kindern mit Smartphones u.ä.

  1. Aus psychologischer Sicht (mein Blog geht ja ueber Psychologie und Architektur), aktivieren neue Berichte unser Gehirn, sodass es denkt, dass jeder neue Bericht wichtig ist. Meist ist das was wir appen, aber nicht so ganz wichtig; zumal kann man sich bei wichtigen Themen dann sehr missverstehen. Schwierig ist auch das Licht, welches wachhaelt. Andererseits glaube ich daran, dass die beste Therapie auch die ist, mit den Kids zusammen die neuen Techniken zu erkunden, zusammen zu diskutieren. Als ich aufwuchs, wurde das Internet oeffentlich zugaenglich. Trotz dass es gefaehrlich sein konnte, war es wichtig, dass es nicht verschlossen blieb, sondern zusammen erkundet und eingeschaetzt wurde.

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    1. Da magst Du Recht haben. Das Thema Kinder und Smartphones ist und bleibt ein für alle wichtiges Thema, egal wann darüber geschrieben und gelesen wird. Neue Techniken zu erkunden ist sicherlich lebenswichtig, allerdings nicht für kleine Kinder, wenn es um Smartphones geht.. Liebe Grüße

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