The Hacking of the American Mind von Robert H. Lustig

Robert H. Lustig, Professor Emeritus und Arzt, Bestseller Autor von „Fat Chance“  hat ein sensationelles, neues Buch veröffentlicht. 

Der Titel lautet:

“ The Hacking of the American Mind“ 

Im Prinzip geht es um Pleasure und Happiness, Vergnügen und Glück. Was ist wichtiger, worauf kommt es an ? Wie entsteht Pleasure, wie Happiness ?

Aus der von Lustig beobachteten, rasant ansteigenden Zahl von Suchtkranken und Menschen mit Depressionen und der gleichzeitig weiterentwickelten Gehirnforschung stellt er Zusammenhänge zwischen der veränderten Umwelt und der im Gehirn stattfindenden Vorgänge her. Er beschreibt dabei Sucht als Folge von zu viel Genuss (Vergnügen) und Depressionen als Folge des Unglücklichseins. Lustig geht noch einen Schritt weiter und fragt, ob Veränderungen der letzten Jahre im Bereich Ernährung, Technologie und Medien dazu führen können, dass wir potenziell alle gefährdet sind bzw. Menschen dadurch unglücklicher sind oder werden, wenn wir nicht gegensteuern.

Nun könnte man sagen, was interessiert mich das ? Ich bin weder suchtkrank noch depressiv. Beides sind Extreme. Doch wie beeinflusst die Flut an Möglichkeiten in unserem Leben (wieder bezogen auf Ernährung, Technologie und Medien) uns und unser tägliches Leben ? Wie ernähren wir uns ? Kochen wir noch selbst oder ernähren wir uns von (industriell) vorgefertigtem Essen ? Wieviel Medienkonsum erlauben wir uns täglich ? Denken wir überhaupt darüber nach ? Probieren wir auch Veränderungen aus und beobachten die Wirkungen oder geschieht es einfach mit uns ? Wieviele reale Freunde, also alle außerhalb der sozialen Medien,  haben wir ? Wie erziehen wir unsere Kinder im Bezug auf diese Themen ? Spannende Fragen, die jeder für sich selbst beantworten kann. Als Anregung ein paar Aspekte aus dem oben zitierten Buch von Dr. Robert H. Lustig:

Was sind Indikatoren um Glück (Happiness) und Vergnügen (Pleasure) bzw. Genuss zu unterscheiden ? 

Glück ist langfristig – Vergnügen ist kurzfristig

Glück kann man mit anderen Menschen gemeinsam erreichen – Vergnügen kann man alleine erreichen

Glück gibt – Vergnügen nimmt

Glück kann man nicht mit Substanzen (z.B. Drogen, Alkohol, Junk Food, Zucker oder Verhalten, wie z.B. Shopping, Internet Surfen) erreichen – Vergnügen kann man mit Substanzen oder Verhalten erreichen

Glück kann nicht süchtig machen, Vergnügen macht – in seinen Extremen – süchtig

Glück ist „himmlisch“ – Vergnügen ist weltlich

Glück ist Serotonin – Vergnügen sind Dopamine (das ist nun eher die bio-chemische Sicht….)

Kann Vergnügen dazu führen, dass wir unglücklich, krank, depressiv, übergewichtig…. werden ? 

Nehmen wir das Beispiel Zucker bzw Ernährung. Sicherlich schadet es nicht (mal von medizinischen Sonderfällen abgesehen) Zucker zu essen oder ins Fast Food Restaurant zu gehen. Was passiert jedoch, wenn man sich überwiegend von Fast Food oder industriell gefertigten Produkten ernährt ? Ähnlich verhält es sich mit sozialen Medien. Was passiert, wenn ich den ganzen Tag auf mein Smart Phone oder Tablet schaue und darüber meine Umwelt ignoriere bzw. nicht wahrnehme…?

Lustig nennt vier mögliche Wege das Serotonin zu steigern und damit glücklich(er) zu werden:

  1.  Connect: Hier geht es um  zwischenmenschliche Beziehungen auf allen Ebenen und zwar realen Beziehungen, nicht Beziehungen über Social Media
  2. Contribute: Hier geht es darum, als Mensch etwas beizutragen und damit das Selbstwertgefühl zu steigern. Dies kann auf vielfältige Art und Weise geschehen: im Beruf, bei ehrenamtlichen Tätigkeiten, etc.
  3. Cope: Hier geht es um genügend und guten Schlaf, Achtsamkeit und Bewegung
  4. Cook: Dieser Punkt greift das bekannte Thema auf: ein Übermaß an verarbeiteten Lebensmitteln schaden dem Menschen. Also statt „Tiefkühlpizza“ lieber selbst kochen (und backen 🙂 ) ….

Die Basis all dieser Überlegungen ist, dass biochemische Prozesse und ihre Wirkung auf den Menschen bei allen  gleich sind, egal in welcher Kultur oder welchem Umfeld die Menschen leben.

Robert H. Lustig ist emeritierter Professor im Bereich Endokrinologie und Mitglied des Institute for Health Policy Studies in USA.

Viel Spaß beim Lesen !

PS: Gerne nehme ich an der Blogparade zum Thema Glück teil.

https://julie-en-voyage.com/2017/10/13/aufruf-blogparade-zum-thema-glueck/

 

Reisetagebuch ( aufgenommen in Kaeo, Tauranga Bay, auf der Nordinsel Neuseelands)

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Glück oder Vergnügen ? Happiness or Pleasure ?

Ich habe eine neues Buch entdeckt. Aus diesem Buch stammt das Zitat:

“ The search for happiness is one of the chief sources of unhappiness.“

Was soviel bedeutet, wie:

Die Suche nach dem Glück ist die Hauptursache des Unglücklichseins.

Ein Aspekt in diesem Buch ist der Unterschied zwischen Vergnügen und Glück. Pleasure or Happiness ?  Und der Frage, wie kann man beide überhaupt unterscheiden ? Kann es sein, dass durch Vergnügen das Glücklichsein verhindert wird ? Was begünstigt Glück ?

Rein wissenschaftlich werden in diesem Buch die Zusammenhänge im menschlichen Körper und deren Wirkung auf die Psyche und die Gesundheit untersucht. Die Basis ist die Interaktion zwischen im Körper vorhandenen Dopaminen und Serotonin. Das Ziel ist, das Serotonin zu steigern. Es gibt vier mögliche Wege, Serotonin zu erhöhen und damit glücklicher zu werden. Ganz einfache Dinge, die auch schon unsere Großmütter empfohlen haben. Diese werde ich Euch morgen vorstellen. Selbstverständlich auch den Autor und das Buch :-).

Ich wünsche eine spannende Nacht !

 

Reisetagebuch (aufgenommen in Kyoto, Japan)

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Drogen…. Gesundheitsnotstand

Ausnahmsweise möchte ich mich aufgrund des aktuellen Anlasses einem traurigen Thema widmen. Drogen ! Wer schon einmal in Denver war, weiss wie präsent dieses Thema dort ist. Es gibt dort niemanden (auch wir wurden davon leider nicht verschont), der nicht mindestens einen Drogentoten kennt und ganz oft sind es ganz junge Menschen, die ihr Leben lassen. Viel zu nachlässig wurde mit diesem Thema umgegangen. Besonders tragisch sind die Fälle in USA, bei denen die Sucht durch vom Arzt verordnete Medikamente zur Schmerztherapie entstanden sind. Dann gibt es auch ganz andere, krasse Fälle: Deutsche Touristen fliegen nach Denver, um Marihuana „Gummibärchen“ in einer Bar zu konsumieren….

Zum Glück sind die Zahlen in Deutschland nicht so drastisch wie in USA. Nichtsdestotrotz gibt es auch in Deutschland genügend Suchtthemen. Faktor Nummer eins sind Nikotin und Alkohol. Anders als bei den „anerkannten“ Drogen, wird Alkohol verharmlost, Alkoholkonsum ist in unserer Gesellschaft üblich, anerkannt oder wird sogar erwartet. Bei Geschäftsessen ist es fast ein Tabu, nicht „mitzutrinken“. Wenn man eingeladen ist, kommt man – ohne schwanger zu sein – nicht um das Glas Prosecco oder Wein herum. Ich möchte nicht den Moralapostel zu spielen. Auch trinke ich sehr gerne alkoholische Getränke, z.B. einen schönen Pomerol (wir sind große Fans vom Chateau Figeac…). Doch wünsche ich mir, dass es für uns und unsere Mitmenschen – mindestens – genauso selbstverständlich ist, wenn jemand „nein danke“ sagt. Ich trinke gerne ein gutes, sprudelndes Wasser oder ein anderes alkoholfreies Getränk, z.B. ein Früchtecocktail oder einen leckeren (unvergorenen…) Traubensaft vom Winzer. Und schlafe trotzdem, oder gerade deswegen, besonders gut.

Das war es für heute….

Reisetagebuch (aufgenommen auf Maui, Hawaii, USA)

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La Bohème – New York, Dresden, Sydney, im Kino und zuhause

Als ich heute den Blog schreiben wollte, hat sich meine Tochter (sie ist im Grundschulalter) an den PC gesetzt und wollte den Beitrag für mich schreiben. Und das waren ihre Worte:

„La Bohème ist manchmal ein bisschen dramatisch aber es ist eine schöne Oper und es sind viele Menschen eingeweiht … “

Mit „eingeweiht“ meinte sie, dass viele Menschen auf der Bühne zu sehen sind…

La Bohème, eine meiner Lieblingsopern, ist die erste Oper, die ich live in New York in der Metropolitan Opera gesehen habe. Zu dieser Zeit hatte ich insgesamt noch nicht viel Opern gesehen und war schwer beeindruckt. Schon das erste Bühnenbild. Die Pariser Mansarde in der Rodolfo lebt: wie im Märchen. Ein verschneites Dach, in das man als Zuschauer von oben reinsehen kann, erstklassige Künstler, bis ins letzte Detail liebevoll hergestellte Kostüme. Was für ein Augen- und Ohrenschmaus. Ich bin mir ganz sicher: Schöner kann man La Bohème nicht inszenieren.

Das zweite Mal: La Bohème bei den Bregenzer Festspielen. Mit gemischten Gefühlen gehe ich zu dieser Veranstaltung. Ich bin nicht sicher, ob ich die perfekte Erinnerung an New York ausblenden kann….. La Bohème auf dem Wasser…. moderner, freier und kaum zu glauben, auf eine andere Weise schön. Meine anfängliche Skepsis verwandelte sich in Staunen. Wie kann man die gleiche Oper mit der gleichen Musik so unterschiedlich aufführen und gleichwohl so unvergesslich schön. Von diesem Abend an musste ich eingestehen, dass die Aufführung in der Metropolitan Opera „Konkurrenz“ bekommen hat.

Und …..das dritte Mal: Die Aufführung der Salzburger Festspiele mit Anna Netrebko. Diese Mal war ich ganz entspannt. Es kann ja nur noch schöner werden….. Das war übrigens die Aufführung, die meine Tochter kommentierte…. Nun ja, was soll ich sagen. Sicherlich eine wunderbare Aufführung. Exzellent gesungen. Allerdings fehlte mir etwas die Romantik. Das lag daran, dass die Künstler in Straßenkleidung auftraten. Die Stimmung, gerade von La Bohème entsteht immer auch aus dem Bühnenbild und den Kostümen. Für meinen Geschmack war diese Aufführung etwas zu „zeitgenössisch“ …..

Wer jetzt Lust bekommen hat La Bohème anzuschauen kann dies live und „fast“ live, wie folgt tun:

  1. In der Semperoper in Dresden: Einzelne Veranstaltungen bis Juni 2018. Die nächste Veranstaltung ist am Samstag, 28. Oktober 2017
  2. In der Metropolitan Opera in New York: Morgen :-), also am 27. Oktober, weitere Vorstellungen im November 2017, Februar und März 2018
  3. In der Handa Opera on Sydney Harbour: 23. Februar bis 24. April 2018. Die Oper wird im Botanischen Garten im Freien aufgeführt
  4. MetOpera on demand: Jederzeit digital abrufbar (ich berichtete am 15. September 2017 darüber )
  5. MetimKino: 24. Februar 2018 (eine Live-Übertragung aus der MetOpera in New York in lokale deutsche Kinos – siehe mein Beitrag vom 22. September 2017)

Viel Spaß !

 

Reisetagebuch (aufgenommen in Montréal, Atwater Market, Kanada)

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Vegetarisch essen – „Brottasche mit Avocado und Salat Nr. 3“

NATURBAR 

Eines meiner Lieblingsrestaurants in Frankfurt, die NATURBAR, hat leider vor kurzem geschlossen. Der Besitzer und Chef de Cuisine, Omar Lalalou, ist im Ruhestand. Immerhin ist er noch aktiv für private Veranstaltungen, „home cooking“ und gibt Kochkurse. Die Naturbar war ein winziges Restaurant im Frankfurter Öderweg mit neun kleinen Tischen, im Sommer konnte man auch im Freien sitzen. Das Menü sowie die Tagesgerichte waren vegetarisch oder vegan. Ich bin zwar weder Vegetarier, noch ernähre ich mich vegan, dennoch bin ich immer gerne in die Naturbar gegangen. Es gab Bohnen und Kartoffeln in leckerer Estragonsauce, Brottaschen mit Spinat, Avocado, etc., verschiedenste Gemüseaufläufe, Curries,  Salate, Suppen und frisch gepresste Säfte nach Wunsch….und vieles mehr. Ich finde es schön, wenn vegetarische Restaurants Gerichte nicht mit Pseudonamen für Fleischgerichte tarnen, bzw. Fleischgerichte imitieren. Das schreckt mich eher ab, obwohl ich gerne Fleisch esse….

Wir haben oft eine „Brottasche mit Avocado“ und „Salat Nr. 3“ gegessen. Den Salat Nr. 3 gab es später auf der Karte nicht mehr. Für uns wurde er trotzdem weiter zubereitet.

Und nun die gute Nachricht:

Jetzt kommt das Rezept für unser Liebingsgericht

„Brottasche mit Avocado und Salat Nr. 3“ 

15 g Salz in 500 ml lauwarmem Wasser auflösen, 500 g Vollkornmehl dazugeben und vier Minuten schnell rühren, zwanzig Minuten ruhen lassen, dann 15g Vollrohrzucker oder Kokosblütensirup sowie eine Packung Trockenhefe dazugeben, zwei Minuten langsam, dann 10 Minuten schnell rühren, zwei bis zweieinhalb Stunden gehen lassen, Fladen von ca. 10cm Durchmesser formen und nach Geschmack backen, z.B.  45 Minuten bei 130°.

Fertige Brottaschen abkühlen lassen (am Folgetag schmecken sie fast noch besser), aufschneiden, Avocadocreme (das Innere der reifen Avocado mit einem Löffel herausnehmen und mit einer Gabel zerdrücken, nach Geschmack Salz, Pfeffer, Olivenöl, ev. Knoblauch dazugeben), daraufgeben, Käse darüber und im Ofen den Käse schmelzen lassen, fertig.  Statt Avocado kann man auch angegarten Blattspinat oder Aubergine verwenden.  Selbstverständlich kann man die Brottasche auch ohne alles essen.

Dazu der Salat Nr 3:

Zutaten: Blattsalat nach Geschmack, Karotten klein geraspelt, gegarte rote Bete in Scheiben, schwarze, entkernte Oliven, in Öl oder Wasser eingelegter Thunfisch, Cocktailtomaten, 1 hart gekochtes Ei, Zwiebelringe (wie immer beim Salat kann man die Zutaten nach belieben ergänzen oder reduzieren). Wie auf dem Bild anordnen und dann mit dem gewünschten Salatdressing fertigstellen. Ein sehr einfaches Grundrezept für Salatdressing: 20g Zucker, 10g Salz, 5g Senf, 20ml milder, weißer Weinessig, 20ml Olivenöl und 20ml Wasser im Shaker zubereiten. Nach Geschmack kann das Dressing mit etwas frischgemahlenem, weißen Pfeffer, Sahne, Creme Fraiche und/oder frischen Kräutern (z.B. Estragon) abgerundet werden. Das Verhältnis von Zucker und Salz ist natürlich variabel.

Das Geheimnis seiner Salatsauce hat uns Omar Laalou nie verraten…. Das obige Rezept ist nur ein untauglicher Versuch, der seinem Salatdressing nicht einmal annäherungsweise gleichkommt…. Ihr könnt natürlich jede andere, Euch mundende Salatsauce verwenden.

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Japanisch Essen oder der beste “noch lebende“ Sushi-Koch

Ich liebe Japanisches Essen. Das war nicht immer so. Vermutlich wäre ich selbst nie auf die Idee gekommen, die Japanische Küche auszuprobieren, wenn ich nicht jahrelang aus geschäftlichen Gründen beim Japaner hätte essen gehen „müssen“. Für mich war Japanisch essen gehen gleich bedeutend mit rohem Fisch essen…. Nun, ich besuchte also regelmäßig ein japanisches Restaurant: In der Mitte steht eine große, runde Platte mit Sushi für alle. Nur für mich wurde ein weiterer Teller, meist mit Chicken Teriyaki gereicht. Irgendwie peinlich…. Zu dieser Zeit konnte ich mich nicht überwinden, rohen Fisch zu essen. Wie es dann soweit kam, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Doch eines Tages fand ich den angerichteten Fisch so einladend, dass ich plötzlich den Wunsch hatte, zu probieren. Nun, stellt Euch vor, ich gehe jahrelang mit Japanischen Kunden zum Essen und alle wissen inzwischen (leider), dass ich kein Sushi esse… und jetzt möchte ich einfach so ein Stück nehmen…. Naja, irgendwie ist es dann doch passiert und Ihr könnt Euch denken, es war nicht mein letzte Stück roher Fisch :-).

Japanisches Essen

Inzwischen ist für mich Japanisches Essen mehr als Chicken Teriyaki und roher Fisch. Ich weiß, dass sich die guten Japanischen Restaurants von den schlechten insbesondere durch die Qualität des Fisches unterscheiden.

Wenn der Chef de Cuisine da ist, dann ist „Omakase“ als Order eine gute Alternative was soviel bedeutet wie, „Ich überlasse es Dir“ . Dies wird oft nur abends an der Bar gereicht, da dann der Chef den direkten Draht zum Gast hat und sich individuell auf den Gast einstellen kann. Am Besten geht man zu zweit, dann kann man auch einmal tauschen. Und natürlich die „Beilagen“. Mit Misopaste und Sesam gegrillte Aubergine  zum Auslöffeln, Edamame, Tofu in allen Variationen, z.B. Agedashi Tofu, Miso Suppen, uvm. Übrigens eignet sich die japanische Küche auch hervorragend für Fans des vegetarischen und veganen Essens.

Wie findet man ein gutes japanisches Restaurant ? 

Ein guter Freund von mir, Japaner, sagte einmal: gehe nie in ein Japanisches Restaurant, das nicht von einem Japaner geleitet wird. Point taken. Dies eliminiert schon einmal ein paar Restaurants. Und an fremden Orten hilft dann meist nur eines: die Sushi Theke inspizieren: sieht alles appetitlich und frisch aus ? Oder: ausprobieren oder: auf eine belastbare Empfehlung vertrauen. Wenn wir in einem neuen Japanische Restaurant sind, und nicht wissen, ob es wirklich gut ist, dann bestellen wir zuerst einmal eine ganz kleine Portion Sushi, meist Lachs und Thunfisch. Hier sind vor allem Geruch, Geschmack und Aussehen von Bedeutung. Leider ist es in japanischen Restaurants manchmal so, dass den Nicht-Japanischen Gästen, nur die zweitbeste Qualität serviert wird. Scheinbar wird unterstellt, dass Nicht-Japaner den Unterschied sowieso nicht schmecken (denen reicht „toter Fisch auf kaltem Reis“…). Also hilft es auch manchmal, sich als Japankenner zu outen…. Wobei das eigentlich nicht unser Stil ist….

Jiro und das beste Sushi der Welt  – Jiro Dreams of Sushi (Filmtipp)

Wer noch nie Sushi gegessen hat, wird nach diesem Film ganz sicher Appetit auf Sushi bekommen. Wer Sushi liebt, wird diesen Film lieben. Wer gerne kocht, wird begeistert sein. Und für alle anderen ist dieser Film ein Schmaus für alle Sinne, ja man kann sich sogar einbilden, alles riechen zu können……

Eine Dokumentation über Jiro Ono, dem legendären Sushi-Meister mit drei „Michelin“ Sternen. Jiro Ono wird von der Fachwelt als der beste („noch lebende“) Sushi-Koch (mit inzwischen 91 Jahren) bezeichnet. Seine Sushi Bar befindet sich in einer U-Bahn Station in Tokio. Die Beziehung zu seinem Sohn, der versucht in die großen Fußstapfen zu treten, ergänzt die Geschichte auf liebevolle Art.

 

Lasst es Euch schmecken !

Reisetagebuch (aufgenommen im „Murata“, Yufuin, Japan, dem schönsten Ryokan das wir kennen)

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Indian Summer in Vermont oder gute Ernährung

Vermont im Herbst. Die Bäume verfärben sich gelb, rot, orange und braun. Die Landschaften sehen aus wie gemalte Bilder. Man kann sich kaum satt sehen. Auf dem Land ist es geruhsam. Eines Tages besuchen wir einen lokalen kleinen Lebensmittel-laden „Organic“. Soviel wie „Bio“. Es gibt dort alles: Gemüse, Getreide, Wein, Käse, Fleisch, Milchprodukte, Säfte, Schokolade, Brot, Kekse, Konserven, Früchte und auch selbstgekochte Speisen zum Mitnehmen. Quasi ein auf Lebensmittel spezialisierter Bio Tante Emma Laden. Es war wunderbar, die Produkte anzusehen und mal hier und mal da stehen zu bleiben…..wir hätten praktisch alles kaufen können….Kann das Leben schöner sein ?

Nun, in diesem Geschäft gab es auch eine Ecke mit Zeitschriften und zwar direkt in der wunderbar ausgestatteten Spielecke für Kinder. So ein Zufall…

Genau in dieser Ecke habe ich ein lokales Magazin entdeckt, welches über das Thema Ernährung und Diät berichtete und dabei das Buch „The Calorie Myth – How to Eat More, Exercise Less, Lose Weight, and Live Better“ von Jonathan Bailor empfahl. Da der Artikel sehr überzeugend geschrieben war, habe ich mir das Buch gleich gekauft. (Anmerkung: Digital auf meinem Tablet ….)

Auch wenn, wie so oft, im Kontext von Ernährung das Thema Diät in den Vordergrund gerät und eine Weight Watcher ähnliche Marketingstrategie auftaucht, habe ich den Eindruck gewonnen, dass hier wesentliche Themen auf treffende Weise angesprochen werden. Das Buch ist das Ergebnis von über zwölf Jahren Zusammenarbeit mit Forschern zu diesem Thema.

Zitat aus der Einleitung „The Calorie Myth“ von Jonathan Bailor:

„Over the past few decades, we’ve been trying harder and harder to be heathly and fit. The result: we got heavy and sick.“

Das Ergebnis seiner Arbeit nennt Bailor die „SANE Solution“, deren Grundelemente Ernährung und körperliche Bewegung sind. Er stellt die These auf: Wenn wir smarter essen und uns smarter bewegen, dann können wir mehr essen und uns weniger bewegen und bleiben trotzdem fit und gesund (und schlank). In einem der nächsten Blogs möchte ich auf das eine und andere etwas detaillierter eingehen.

Zum Ende der Woche noch eine Anekdote, auch aus Vermont: Das Haus in dem wir während der Zeit in Vermont lebten hatte einen „Steamer“, also eine Art Dampfdusche…. man konnte während des Duschens praktisch ein Dampfbad nehmen. Steamer sind in USA und Canada in vielen Haushalten zu finden. „Dusche“ ist eigentlich etwas untertrieben, denn der Duschraum war ungefähr 8qm groß mit gemauerter, beheizter  Sitzbank….. Was wir nicht wussten: nach dem Duschen sollte zunächst die Türe geschlossen bleiben, der Dampf sollte aus dem zu diesem Zweck zu öffnenden Fenster entweichen, ansonsten…..löst der Feueralarm aus. Leider war kein Feueralarm zu hören auf den man hätte reagieren können, so dass auf einmal die Sirene des Löschzuges immer lauter heulte bis der typisch amerikanische Feuerwehrzug mit Mannschaft in unsere Einfahrt fuhr. Die Feuerwehrmänner waren froh, dass es nicht brannte und sehr nett zu uns, wir durften uns sogar das Innere des Löschzuges genauer ansehen……

Dies war der letzte Blog für diese Woche. Ich bedanke mich bei allen, die meine Zeilen lesen und denen, die mir folgen. Euch ein schönes Wochenende, bis Montag.

 

Reisetagebuch (aufgenommen in Vermont, USA)

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New York – Best Italian Restaurant

New York. Man muss es lieben oder sein lassen. Dazwischen gibt es nicht viel. Als ich das erste Mal in New York war, zugegeben es waren nur 2 Tage als Tourist, habe ich mir fest vorgenommen, dass das auch das letzte Mal war.

Und dann kam es anders…. Mehr als 10 Jahre später lebte und arbeitete ich in Manhattan. Mitten drin, ca. 10 Minuten vom Times Square entfernt. Mal abgesehen vom ersten Abend, war es eine phantastische Zeit. Wenn man in New York leben möchte, muss man zuerst einmal alles loslassen und dann die Stadt erfahren. Es gibt wenige Städte auf der Welt, die so abwechlungsreich sein können wie New York. Von der im Kellergeschoss aufgeführten Oper von Künstlern, die berühmt werden wollen, bis hin zu tausenden von Taxis, die alle samt verschwunden sind, sobald ein Tropfen Regen fällt….

Nun aber zum eigentlichen Thema: In New York essen zu gehen ist eine Wissenschaft für sich. Es gibt viele mittelmäßige, viele völlig überteuerte, viele Fast Food Restaurants und Restaurantketten. Nun also, wie findet man DAS Restaurant. Ganz einfach: Man findet es zufällig…..bei Restaurants ist das oft so: die guten findet man im Restaurantführer  oder  zufällig. In diesem Fall war es reiner Zufall. Eines abends sind wir durch die sogenannte „Restaurant Row“  (46 street between 8th and 9th Avenue) gelaufen und ausgerechnet dort gelandet: Im LATTANZI, dem besten italienischen Restaurant in New York.

Der erste Eindruck lässt auf nichts schließen. Wir hatten Glück und wurden im hinteren Teil, dem Wintergarten platziert. Dies wurde später unser Lieblingsplatz….

Die Speisekarte ist übersichtlich aber ausreichend und das Essen: himmlisch. Dazu schöne Weine zu vernünftigen Preisen. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich warmen Mozzarella gegessen. „Home-made warm Mozzarella“. Ein Gedicht. Der Mozzarella wird frisch hergestellt und noch warm serviert. Wie wir erst später erfahren, handelt es sich bei dem Restaurant um einen traditionellen Familienbetrieb, der viel Wert auf die Zubereitung des Essens legt. Gute Voraussetzungen für ein exzellentes Essen. In Kombination mit netten Obern, die immer zur Stelle und doch unsichtbar sind. Wenn Ihr also mal in New York seid…..

Wem New York zu weit ist, der kann zuhause Mozzarella Käse unter dem Salamander oder Grill erwärmen und dazu kalte oder warme Tomaten…. oder auch selbst gemachte Tomatensauce servieren. Vielleicht wagen wir uns ja auch mal an die Mozzarella Herstellung. Mal sehen.

 

Reisetagebuch (aufgenommen in New York, USA)

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Keith Jarrett – eine Erinnerung

Keith Jarrett kommt nach Frankfurt. Natürlich sind alle Karten schon lange ausverkauft. Zu schade. Kurzerhand beschließen wir, uns einen schönen Abend zu machen: entweder in der Alten Oper mit Keith Jarrett oder bei einem gemütlichen Abendessen. Wir machen uns chic und laufen zur Alten Oper. Vielleicht gibt es ja Menschen, die zufällig eine Karte übrig haben und sie uns verkaufen möchten…. anderenfalls tritt Plan B in Kraft, das leckere Abendessen.

Hmmm. Auf den ersten Blick ist hier niemand, der auf seine Karte verzichten möchte. Ich gehe zum Kartenschalter, um zu klären, ob es nicht vielleicht doch noch Karten gibt. Und genau dort, spricht mich ein Student an, ob ich nicht zwei Karten kaufen möchte. Er verlangt den Ticketpreis plus 20 Euro „Agio“ pro Karte. Ein fairer Deal. Und voilá aus dem Abendessen wird nichts ….

Glücklich, doch noch Karten bekommen zu haben, sitzen wir mit Spannung in der Alten Oper. Keith Jarrett kommt…. Er spielt… man merkt, er kommt nicht richtig in Fahrt… es hustet jemand… Keith Jarrett ermahnt uns: im Saal muss absolute Ruhe herrschen…. Keith Jarrett spielt weiter…… es hustet jemand….. Keith Jarrett verlässt die Bühne.

Kurz davor hat Keith Jarrett ein Konzert verlassen und ist nicht wieder gekommen…..

Er kommt wieder. Es ist mucksmäuschenstill. Er spielt und kommt in Fahrt. Wahnsinn ! Es hustet jemand…er spielt weiter. Nun ist er (fast wie) in Trance und spielt göttlich. Er scheint alles um sich herum vergessen zu haben. Wir auch !

Das war vor 10 Jahren – wir erinnern uns, als ob es gestern war.

Der weltweit beste Jazzpianist ! Direkt gefolgt von Herbie Hancock….den wir übrigens danach auch in der Alten Oper in Frankfurt erleben durften…

 

Reisetagebuch ( aufgenommen Kyoto, Illuminated Garden im Kodai-ji Tempel)

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